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Klimt-Bilder:
Maria Altmann wird 90
(diepresse.com) 16.02.2006
Seit ihre Flucht aus …sterreich, lebt Maria Altmann in Los Angeles.
"Es hat mich riesig gefreut, dass ich nicht blšd dastehe, dass ich da nicht einem Phantom nachgejagt bin." Mit diesen bescheidenen Worten kommentiert Maria Altmann ihren Sieg in einem der spektakulŠrsten RestitutionsfŠlle …sterreichs: Nach jahrelangem Rechtstreit und dem Anfang 2006 erfolgten Spruch des Schiedsgerichts erhalten sie und vier weiterer Bloch-Bauer-Erben fŸnf Klimt-Bilder aus der …sterreichischen Galerie Belvedere zurŸck. Insgesamt sind die Bilder nach Ansicht der Erben 248 Mio. Euro wert. Am Samstag (18. 2.) wird die Nichte von Adele Bloch-Bauer 90 Jahre alt.

Sieben Jahre hat der Rechtstreit um die Bilder "Adele Bloch-Bauer I", "Adele Bloch-Bauer II", "Apfelbaum", "Buchenwald/Birkenwald" und "HŠuser in Unterach am Attersee" gedauert. "Ich habe gehofft, dass die Gerechtigkeit siegen wird. Aber gewusst habe ich es nicht", so Altmann. Der positive Schiedsgerichtsspruch war trotz allem "nicht der glŸcklichste Tag meines Lebens. Als mein Mann mich gefragt habe, ob ich seine Frau werden will, als mein Šltester Sohn geboren wurde, und wie man mir bei meinem dritten Kind gesagt hat: 'It's a girl' - das waren die herrlichsten Tage."

Auf den beiden PortrŠts, die die Erben nun zurŸck erhalten, ist Altmanns Tante Adele Bloch-Bauer zu sehen, die 1925 starb - damals war Altmann gerade neun Jahre alt. 1916 als fŸnftes und letztes Kind des Rechtsanwalts Gustav Bloch-Bauer und dessen Frau Thedy in Wien geboren, war Maria als Kind jeden Sonntag mit ihren Geschwistern im Palais ihres Onkels Ferdinand und ihrer Tante Adele zu Gast. Aus dieser Zeit stammen auch ihre Erinnerungen an Adele, die sie als kranke und leidende Frau beschreibt. Im Dezember 1937 heiratete Maria Fritz Altmann, den Bruder des Strickwarenfabrikanten Bernhard Altmann. Als Hochzeitsgeschenk erhielt sie unter anderem Adeles Diamantcollier, wie Hubertus Czernin in seinem Buch "Die FŠlschung" schreibt - spŠter gelangte das SchmuckstŸck bezeichnenderweise in den Besitz von NS-"Reichsmarschall" Hermann Gšring, der es seiner Frau schenkte.

Nach der Hochzeit im Dezember 1937 bezogen Maria und ihr Mann eine Wohnung in Wien-Neubau, die sie aber nicht lange gemeinsam bewohnen sollten. Im April 1938 wurde Fritz nach Dachau deportiert, er kam im Juli im "Austausch" gegen das Unternehmen seines Bruders wieder frei. Im Oktober floh das Ehepaar Altmann nach England. Das Paar sa§ schon im Flugzeug zur ersten Station ihrer Flucht in Deutschland, als "plštzlich die Motoren wieder aufgehšrt haben. Bis heute erinnere ich mich, weil es ein so grauenvoller Moment war und ich gedacht habe, 'jetzt holen sie meinen Mann'. Dann hat der Pilot gesagt: 'Schlechtwetter in MŸnchen, 20 Minuten Aufenthalt'." Ein Bauer bei Aachen half den Altmanns Ÿber die Grenze nach Holland.

1942 kamen Fritz und Maria mittellos nach Los Angeles, wo sie seither lebt (seit 1945 als US-StaatsbŸrgerin). Im November 1945 starb schlie§lich Ferdinand Bloch-Bauer, der Mann Adeles, und hinterlie§ sein Vermšgen Maria sowie ihren Geschwistern Luise und Robert. Letzterer war wŠhrend des Kriegs nach Kanada gelangt, hatte den Namen Bentley angenommen und betrieb gemeinsam mit dem Wiener Anwalt Gustav Rinesch federfŸhrend die RŸckstellung des Vermšgens Ferdinands an die Familie. Ergebnis: Im Gegenzug fŸr die Bewilligung der Ausfuhr anderer GegenstŠnde mussten die Klimt-Bilder 1948 in der …sterreichischen Galerie bleiben.

1998 stellten schlie§lich Altmann sowie die Vertreter der anderen Erben nach Erlass des Restitutionsgesetzes AntrŠge auf RŸckerstattung der Klimt-Bilder. In der Zwischenzeit betrieb die vierfache Mutter eine Boutique. Erst im Alter von 85 Jahren hat Altmann aufgehšrt zu arbeiten, was nicht jeder mitbekommen hat: "An dem Tag, wo die Nachricht gekommen ist, dass wir gewonnen haben, ging das Telefon alle zwei Sekunden. Und eine Anruferin sagte: 'Sind Sie noch im GeschŠft? Ich brauche ein Kleid.' Die hat anscheinend keine Zeitung gelesen."

Mit Hilfe ihres Anwalts E. Randol Schoenberg haben die Bloch-Bauer-Erben rund um Maria Altmann gemeinsam mit der Familie Pick 2005 bei einem Vergleich mit Schweizer Banken eine EntschŠdigung in Hšhe von 26,45 Mio. Schweizer Franken (17,1 Mio. Euro) zugesprochen bekommen. Nun rechnen die Erben mit einem Verkaufserlšs in vielfacher Hšhe fŸr die Klimt-Bilder.

Gro§ feiern wird Altmann ihren 90er jedoch nicht: "Ich fŸhre die Kinder zum Nachtmahl aus, und den Randy Schoenberg und seine Eltern natŸrlich", so Altmann. Man wolle klein feiern - was jedoch gar nicht so leicht ist: Mit Kindern, Enkeln, dem ersten Urenkel und der Familie Schoenberg allein sind es bereits 26 GŠste. Was sie sich gewŸnscht hat? "Eigentlich wŸnsche ich mir immer dasselbe: Dass meine Kinder und Enkel gesund bleiben." (APA)
 
 

Klimt-Bilder    16.02.2006

Frist bis Ende MŠrz verlŠngert
Bis Ende MŠrz haben die Bloch-Bauer-Erben die Frist fŸr šsterreichische KŠufer eines oder mehrerer der fŸnf Klimt-Bilder verlŠngert. Fix ist schon jetzt: Der Anwalt der Erben, Randol Schoenberg, bekommt 40 Prozent vom Erlšs.
Viele Kanzleien lehten Fall rund um die Klimt-Bilder ab.

Mehr als jeder der Erben
"Randy bekommt 40 Prozent. Er kriegt am meisten von uns allen", bestŠtigte die Erbin Maria Altmann MediengerŸchte. Jedoch wŠre "ohne den Randy das Ganze nie geschafft worden", bekrŠftigte Altmann.

"Unser Fall galt als aussichtslos. Es haben ihn schon drei Kanzleien zuvor abgelehnt", betonte die Erbin.

Altmann weiter: "Der Randy ist ein Genie als Anwalt. Und au§erdem ist er besessen von dem, was er macht. Und daher gelingt ihm alles."

Verkauf wird noch dauern
Bei dem von den Erben angebenen Wert der Bilder von 248 Millionen Euro kšnnte Schoenberg mit fast 100 Millionen Euro rechnen. Laut Altmann wird es aber noch "ein oder zwei Jahre" dauern, bis die Bilder verkauft sein werden.
Erben wŸrden die Bilder gerne nach …sterreich verkaufen.

Warten auf ein Wunder
Die Klimt-Bilder werden unterdessen nicht wie zuletzt vorgesehen am 1. MŠrz Wien verlassen, sondern bis Ende MŠrz verbleiben, so Altmann. Dem US-Publikum werden die Bilder - so sie nicht in …sterreich bleiben - im Los Angeles County Museum Of Art erstmals prŠsentiert werden.

Bis zu diesem Zeitpunkt haben šsterreichischen Interessenten noch die Mšglichkeit, Angebote zu stellen. Altmann selbst bezweifelt jedoch, dass sich fŸr die PortrŠts "Adele Bloch-Bauer I und II" šsterreichische KŠufer finden werden.

"Wenn sich niemand bis jetzt gemeldet hat, sehe ich nicht, dass sich noch jemand findet", so Altmann. "Aber vielleicht geschieht noch ein Wunder." Die Erben seien prinzipiell bereit, die Bilder nach …sterreich zu verkaufen, wenn diese dort weiter in Museen zu sehen sind.

Angebot aus USA steht
Die Regierung hatte auf einen Kauf der Bilder verzichtet. Wirtschaftskammer-PrŠsident Christoph Leitl engagiert sich bei der Finanzierung eines Ankaufs des Klimt-GemŠldes "HŠuser in Unterach am Attersee" fŸr ein oberšsterreichisches Museum. Aus den USA gebe es inzwischen einige Angebote fŸr die Bilder, die nach Ablauf der Frist geprŸft wŸrden.

Nicht der hšchste SchŠtzwert fŸr šsterreichischen KŠufer.

Preissteigerung ganz normal
Zu Kritik an den hohen SchŠtzwerten meinte Altmann: "Es ist ein Irrsinn, wie sich das im Wert steigert. Aber das ist Ÿberall so." Etwa bei Modewaren sei es "vollkommen wahnsinnig, was die manchmal fŸr einen Fetzen verlangen", so die ehemalige Boutiquebesitzerin Altmann.

Man werde von potenziellen šsterreichischen KŠufern "sicher nicht den hšchsten" SchŠtzwert verlangen, versprach Altmann.

Jedoch muss sich das Angebot "innerhalb des Rahmens" der verschiedenen SchŠtzwerte, die AuktionshŠuser und Experten in Gutachten genannt haben, befinden. Genaue Details zu den Gutachten wollte Altmann nicht machen.

16. Februar 2006
13:37    Ê   Klimt-Bilder: Verhandlungsfrist verlŠngert
FŸr šsterreichische Interessenten bis Ende MŠrz

    Los Angeles - VerlŠngert haben die Bloch-Bauer-Erben die Frist fŸr šsterreichische Interessenten am Kauf eines oder mehrerer der fŸnf Klimt-Bilder, die nach einem Schiedsspruch aus der …sterreichischen Galerie Belvedere an Maria Altmann, Francis Gutmann, Trevor Mantle, George Bentley und Nelly Auersperg restituiert werden.

Ende MŠrz Ablauffrist

Auf Betreiben insbesondere von Auersperg werden die Bilder nicht wie zuletzt vorgesehen am 1. MŠrz Wien verlassen, sondern bis Ende MŠrz verbleiben, schilderte Altmann. Bis zu diesem Zeitpunkt haben šsterreichische Interessenten noch die Mšglichkeit, Angebote zu stellen. Altmann selbst gibt sich skeptisch, dass sich fŸr die PortrŠts "Adele Bloch-Bauer I und II" šsterreichische KŠufer finden werden: "Aber vielleicht geschieht noch ein Wunder." Die Erben seien prinzipiell bereit, die Bilder nach …sterreich zu verkaufen, wenn diese dort weiter in Museen zu sehen sind.

"UrsprŸnglich hŠtte ich mich gefreut, wenn zumindest die PortrŠts in Wien geblieben wŠren", sagte Altmann. Nachdem die Bilder 68 Jahre "for free" in …sterreich waren, habe sie jedoch keine Absicht mehr, die Bilder lŠnger als nštig hier zu lassen. Die Regierung hat auf einen Kauf der Bilder verzichtet. Wirtschaftskammer-PrŠsident Leitl engagiert sich bei der Finanzierung eines Ankaufs des Klimt-GemŠldes "HŠuser in Unterach am Attersee" fŸr ein oberšsterreichisches Museum.

US-Interessenten

Dem US- Publikum werden die Bilder - so sie nicht in …sterreich bleiben - voraussichtlich im Los Angeles County Museum Of Art (LACMA) erstmals prŠsentiert werden. Aus den USA gebe es inzwischen einige Angebote fŸr die Bilder, die nach Ablauf der Frist geprŸft wŸrden. (APA)

Altmann bestŠtigt:
Anwalt erhŠlt 40 Prozent vom Erlšs fŸr Klimt-Bilder
(Die Presse) 17.02.2006
Die Frist fŸr šsterreichische Angebote wird auf Ende MŠrz verlŠngert. "Ciao-Adele"-Plakate in Wien stiften Verwirrung.
Zumindest die Werbewirtschaft profitiert vom Abgang der Klimt-Bilder. "Ciao Adele", ruft es derzeit von 300 Wiener Plakaten mit dem Bild von "Adele Bloch-Bauer I" darauf. Wer da grŸ§t, wird nicht verraten. Immerhin, das Werbeunternehmen Gewista lŸftet einen Zipfel des Geheimnisses. Es handle sich um so genannte "Teaserplakate", Lockplakate also. Sie werden in zwei Wochen durch aussagekrŠftigere Plakate ersetzt.

Viel spannendere †berraschungen dŸrfte der Ausklang der Causa Bloch-Bauer nicht mehr bieten, auch wenn die Erben die Frist fŸr die Abholung nun erneut verlŠngert haben - von Anfang auf Ende MŠrz. Vor allem Nelly Auersperg habe darauf gedrŠngt, erklŠrte Maria Altmann gegenŸber der APA. Die in Kanada lebende Erbin Auersperg hatte sich vor Jahren gegen einen Prozess ausgesprochen. Noch kšnnen …sterreicher also Angebote stellen - die Bilder mŸssen jedoch weiterhin in einem Museum zu sehen sein, so die Bedingung der Erben.

Nicht neu ist, dass US-Anwalt Randol Schoenberg 40 Prozent des Geldes erhŠlt, das die von ihm vertretenen Erben fŸr den Verkauf der Bilder erhalten - "Die Presse" berichtete bereits vor zwei Wochen. Maria Altmann hat den Betrag aber nun auch offiziell bestŠtigt. Da Schoenberg nur 75 Prozent der Erben vertritt (alle au§er Nelly Auersperg), erhŠlt er 30 Prozent des gesamten Verkaufserlšses fŸr die fŸnf Bilder. Bei dem zuletzt von den Erben angegebenen Wert von 248 Millionen Euro betrŸge Schoenbergs Erfolgshonorar somit rund 74 Millionen Euro.

Die in Los Angeles lebende HauptklŠgerin Maria Altmann wird am Samstag 90 Jahre alt. Mit dem Geld rechnet sie erst in ein oder zwei Jahren, so lange werde der Verkauf wohl dauern, erklŠrte sie der Apa.

Wenig tut sich auf der šsterreichischen UnterstŸtzungsseite www.proklimtbilder.at, deren Initiatoren ein unabhŠngiges Komitee mit den Erben verhandeln lassen wollen. Seit vergangenen Freitag sind 626 Unterschriften eingetroffen. sim
 

Klimt-Bilder: Anwalt erhŠlt 40 Prozent
ERSTELLT 16.02.06,Ê18:37h
Das GemŠlde ãAdele Bloch-Bauer IÒ von Gustav Klimt kehrt in den Besitz der Erben zurŸck.

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Druckfassung  Wien/Los Angeles - Der Anwalt der Erben von fŸnf berŸhmten Bildern des Jugendstilmalers Gustav Klimt dŸrfte den Lšwenanteil davontragen, falls diese in den USA verkauft werden sollten.

Die Bilder, darunter die berŸhmten PortrŠts ÇAdele Bloch-Bauer IÈ und ÇAdele Bloch-Bauer IIÈ waren Mitte Januar von einem šsterreichischen Schiedsgericht nach siebenjŠhrigem Rechtsstreit den in den USA lebenden Erben der PortrŠtierten zugesprochen worden und sollen nach SchŠtzungen zusammen bis zu knapp 250 Millionen Euro wert sein.

Wie die Haupterbin, die Nichte Adele Bloch-Bauers, Maria Altmann, der šsterreichischen Nachrichtenagentur APA am Donnerstag mitteilte, wird ihr Anwalt, Randol Schoenberg, 40 Prozent des Verkaufserlšses erhalten. Die jetzt 90-jŠhrige Altmann selbst kann mit 25 Prozent des verbleibenden Betrags rechnen. Die Bilder sollen vermutlich Ende MŠrz in die USA gebracht werden. Sie hingen bis vor wenigen Tagen in der šsterreichischen Galerie Belvedere. Sie waren nach der Flucht Altmanns von den Nazis konfisziert worden und nach dem Zweiten Weltkrieg vom šsterreichischen Staat Ÿbernommen worden.

Altmann rŠumte ein, dass das Anwaltshonorar ungewšhnlich hoch ausfalle: ÇRandy bekommt 40 Prozent. Er kriegt am meisten von uns allenÈ, sagte sie. Allerdings hŠtte sie den Rechtsstreit mit …sterreich ohne ihn nie gewinnen kšnnen, meint die Erbin. Sie selbst habe auf Hinweise von AnwŠlten, dass ein derart hoher Anteil unrechtmŠ§ig sei, die Vereinbarung mit Schoenberg, einem Enkel des Komponisten Arnold Schoenberg, rechtlich prŸfen lassen. Dabei sei bestŠtigt worden, dass bei Çaussichtslosen FŠllenÈ diese Beteiligungs-Hšhe fŸr den Anwalt in den USA durchaus rechtmŠ§ig sei. ÇUnd unser Fall galt als aussichtslos. Es haben ihn schon drei Kanzleien zuvor abgelehntÈ, meinte Altmann.

Ob die Bilder allerdings wirklich die von Schoenberg genannten Summen von rund 300 Millionen US-Dollar einbringen werden, wird inzwischen bezweifelt. Die šsterreichische Regierung hatte Anfang Februar den Ankauf der GemŠlde zu diesem Preis abgelehnt. Altmann selbst rechnet damit, dass ein Verkauf frŸhestens in zwei Jahren mšglich ist. (dpa)

Klimt-Bilder: Anwalt kassiert am meisten
40 Prozent kassiert Maria Altmanns Anwalt bei einem Verkauf der von …sterreich zurŸckgegebenen Klimt-Bilder - mehr als jeder der Erben. Finden alle Bilder einen KŠufer, kann sich Anwalt Schoenberg auf Hawaii entspannen - mit 100 Mio. Euro!

© APA
 

Einen grš§eren Anteil am Verkaufserlšs der fŸnf Klimt-Bilder als jeder einzelne der Bloch-Bauer-Erben wird Anwalt E. Randol Schoenberg bekommen. ãRandy bekommt 40 Prozent. Er kriegt am meisten von uns allen", bestŠtigte Maria Altmann im GesprŠch mit der APA dahingehende Meldungen. Jedoch wŠre ãohne den Randy das Ganze nie geschafft worden", bekrŠftigte Altmann. ãDer Randy ist ein Genie als Anwalt. Und au§erdem ist er besessen von dem, was er macht. Und daher gelingt es ihm alles."

Bei dem von den Erben angebenen Wert der Bilder von 248 Mio. Euro kšnnte Schoenberg mit fast 100 Mio. Euro rechnen. Auf Hinweise von AnwŠlten, dass ein derart hoher Anteil unrechtmŠ§ig sei, habe Altmann die Vereinbarung rechtlich prŸfen lassen. Bei dieser PrŸfung sei bestŠtigt worden, dass bei ãaussichtslosen FŠllen" diese Beteiligungs-Hšhe fŸr den Anwalt in den USA durchaus rechtmŠ§ig sei. ãUnd unser Fall galt als aussichtslos. Es haben ihn schon drei Kanzleien zuvor abgelehnt", betonte Altmann.

An den restlichen 60 Prozent der Verkaufserlšse ist Altmann zu 25 Prozent beteiligt. Weitere Teilerben sind Francis Gutmann, Trevor Mantle, George Bentley und Nelly Auersperg. Nach Ansicht Altmanns werden sich jedoch alle Beteiligten noch gedulden mŸssen: Nach der Absage der Regierung werde es ãein oder zwei Jahre" dauern, bis die Bilder verkauft sein werden, so Altmann.

Geraubter Schatz: Nicht nur Adele wartet auf Justitia
WIEN. Die RŸckgabe der Klimt-Bilder hat viel Aufsehen erregt. Bei der
Schiedsinstanz geht es um weitere 90 AntrŠge auf Naturalrestitution. Neben
KunstgegenstŠnden geht es um Immobilien und Vermšgen.
Nach den pauschalen EntschŠdigungsgesten fŸr entzogene Mietrechte samt
Hausrat oder fŸr Zwangsarbeit sowie Pflegegeldleistungen kšnnen Opfer des
NS-Regimes oder deren Erben seit 2001 Ÿber den "Allgemeinen
EntschŠdigungsfonds" individuelle Verluste darlegen. 20.000 AntrŠge sind bis
Fristende (MŠrz 2003) eingegangen.
Alleine die anerkannte Verlustsumme von mehr als 1,3 Milliarden Dollar
zeigt, dass angesichts der 210 Millionen Dollar, die im Fonds liegen, nur
symbolische EntschŠdigungen fŸr liquidierte Betriebe, Immobilien,
Bankguthaben oder berufsbezogene Verluste gewŠhrt werden kšnnen.
FŸr jene FŠlle, in denen eine echte Naturalrestitution mšglich ist, hat die
Regierung eine dreikšpfige Schiedsinstanz eingerichtet. Diese entscheidet
Ÿber die RŸckgabe von einst "arisierten" oder abgepressten Liegenschaften
sowie von beweglichem Vermšgen. Voraussetzung ist, dass diese zum Stichtag
(28. Februar 2001) in šffentlichem Eigentum gestanden sind, weil es nach
1945 kein RŸckstellungsverfahren gegeben hat. Oder die Schiedsinstanz stellt
fest, dass ein Verfahren "extrem ungerecht" gewesen ist.
Letzteres hat das Gremium vergangenen November im Falle des ehemaligen
Sanatoriums FŸrth in Wien-Josefstadt beschieden. Das 1938 arisierte Haus
eines jŸdischen Ehepaares ist 1966 um 700.000 Schilling in den Besitz der
Republik Ÿbergegangen, obwohl das Haus in einem Gutachten mit sechs
Millionen Schilling bewertet worden war. Jetzt sollen die Erbberechtigten
entschŠdigt werden.
Insgesamt sind bei der Schiedsinstanz bisher 1100 AntrŠge auf
Naturalrestitution eingegangen. Die Einreichfrist lŠuft noch bis Jahresende.
Die meisten FŠlle wurden allerdings als nicht zulŠssig eingestuft. Geblieben
sind rund 90 "substanzielle" AntrŠge.
Fall Habsburg
Einen negativen Bescheid hat auch die Familie Habsburg-Lothringen, die die
RŸckgabe mehrerer Schlšsser - darunter Laxenburg - und GŸter gefordert
hatte, erhalten. Das Urteil wurde mit Hinweis auf die Verfassung
(Habsburger-Gesetze) begrŸndet.
Aktuell hat die RŸckgabe eines 5700 Quadratmeter-GrundstŸckes in Wien-Aspern
an die in Australien lebende 91-jŠhrige Erbin eines NS-Opfers fŸr Aufsehen
gesorgt: Die Stadt Wien hatte das Areal als Standort fŸr die Elite-Uni
angeboten.
Auch Maria Altmann als Erbin des jŸdischen Zuckerindustriellen Ferdinand
Bloch-Bauer wartet nach dem Klimt-Urteil auf einen weiteren Schiedsspruch.
Es geht um die RŸckgabe des nach dem Krieg von den …BB einverleibten
Innenstadtpalais.
Die grš§ten Summen sind bei der RŸckgabe-Forderung der Wiener
SchafberggrŸnde durch die Erben der BrŸder Popper-Podhragy im Spiel. 160.000
Quadratmeter Bauland sind einst von den Nazis konfisziert und in GrŸnland
umgewidmet worden. Daran hat auch die Stadt als HaupteigentŸmerin nichts
geŠndert. Die GrŸnde sollen mindestens 90 Millionen Euro wert sein.
Kommunen zieren sich
Dass die meisten FŠlle den Bund und Wien betreffen liegt zunŠchst daran,
dass die meisten Juden in Wien gelebt haben. Andererseits haben sich zwar
alle BundeslŠnder (au§er Tirol) dem Schiedsinstanzverfahren angeschlossen.
"FŸr die meisten StŠdte und Gemeinden gilt das leider nicht", so die
Restitutionsexpertin der Israelitischen Kultusgemeinde, Erika Jakubovits.
Dort seien aber viele arisierte Objekte gelandet. Auch fŸr Kommunen bleibt
bis Jahresende Zeit, den letzten Schritt materieller
VergangenheitsbewŠltigung mitzugehen.
 vom 17.02.2006
 
 

…sterreichische Regierung "bšse auf uns":
Frist fŸr Kauf der Klimt-Bilder verlŠngert
*    Bloch-Bauer-Erbin Altmann will Geld verschenken
*    PLUS: Alle Infos zur RŸckgabe der Klimt-GemŠlde

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KLICKEN: Die GemŠlde nochmals zum Anschauen
 

Noch immer wurde in …sterreich kein KŠufer fŸr die vier Klimt-GemŠlde
gefunden. Die Erben haben daher die Angebotsfrist auf Ende MŠrz verlŠngert.
Bloch-Bauer-Erbin Maria Altmann hat nun den Eindruck, die šsterreichische
Regierung sei "bšse auf uns": "Die haben bis zum letzten Moment geglaubt,
dass sie gewinnen werden." Den Verkaufserlšs der Bilder will sie nicht in
die eigene Tasche stecken. Sie will das Geld zum Teil spenden.

Aber Altmann will "nicht schimpfen, da passe ich nun besser auf", sagte die
elegante, gro§ gewachsene Frau nach den heftigen Reaktionen, die ein
Interview mit der Schweizer Weltwoche hervorgerufen hat. Darin war das
Urteil "charmant, aber niedertrŠchtig", das Altmann auf Bildungsministerin
Elisabeth Gehrer (V) und den Direktor der …sterreichischen Galerie Belvedere
Gerbert Frodl bezogen hatte, auf alle …sterreicher verallgemeinert worden.
Altmann betont: "Ich habe wunderbare Briefe bekommen von …sterreichern, die
ich nicht gekannt habe, die gesagt haben, wie sehr sie sich fŸr mich
freuen." Im Kaffeehaus haben "die Menschen applaudiert, als das Urteil im
Radio bekannt gegeben wurde. Das finde ich rŸhrend. Es gibt das gute
…sterreich auch, das ist ja gar keine Frage, genauso wie es grŠssliche
Amerikaner und sehr nette Amerikaner gibt."
Kein bšses Wort Ÿber Gehrer
Es hŠtte auch "keinen Sinn, jetzt Ÿber die Ministerin Gehrer zu schimpfen.
Ich stehe jedoch auf dem Standpunkt, dass sie dieses Gesetz im Jahr 1998 nie
gemacht hŠtte, wenn sie geahnt hŠtte, dass die Klimts da hineinfallen."
Was Altmann mit dem vielen Geld aus dem Verkauf der Klimt-Bilder machen wird
- die Erben gehen von einem Wert von 248 Mio. Euro aus - hat sie immer noch
nicht entschieden. "Es herzugeben wird nicht schwer sein." Sie wolle
hauptsŠchlich ihren Kindern, Enkeln und dem ersten, sechs Monate alten
Urenkel etwas zukommen lassen und "viel fŸr WohltŠtigkeit und fŸr Kunst tun.
Meine Liebe ist ja der Placido Domingo. Und mein Mann wollte immer
OpernsŠnger werden." Seiner eingedenk werde sie etwas fŸr die Oper in Los
Angeles spenden, und auch die Israelitische Kultusgemeinde in Wien wird sie
finanziell bedenken. †ber sonstiges - etwa eine mšgliche Spende an die
Wiener Staatsoper - mŸsse sie noch Ÿberlegen.
"Mag Impressionisten lieber"
Altmann berichtet davon, dass sie auch nach dem jahrelangen Gezerre um die
Klimt-Bilder "nie ein HassgefŸhl empfunden" hat. †ber den hohen Wert der
GemŠlde aus dem Nachlass ihres Onkels Ferdinand Bloch-Bauer zeigt sie sich
selbst erstaunt: "Christie's hat einen 'Attersee' vom Klimt vor ein paar
Jahren fŸr 28 Mio. Dollar verkauft. Das ist jetzt schon viel mehr wert.
Wahnsinnig." Ihr VerhŠltnis zu Klimt? "Eigentlich mag ich die
Impressionisten viel lieber."
Angebotsfrist erneut verlŠngert
Erneut verlŠngert haben die Bloch-Bauer-Erben die Frist fŸr šsterreichische
Interessenten am Kauf eines oder mehrerer der fŸnf Klimt-Bilder. Auf
Betreiben insbesondere von Auersperg werden die Bilder nicht wie zuletzt
vorgesehen am 1. MŠrz Wien verlassen, sondern bis Ende MŠrz verbleiben,
schilderte Altmann im GesprŠch mit der APA. Dem US-Publikum werden die
Bilder - so sie nicht in …sterreich bleiben - voraussichtlich im Los Angeles
County Museum Of Art (LACMA) erstmals prŠsentiert werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt haben šsterreichischen Interessenten noch die
Mšglichkeit, Angebote zu stellen. Altmann selbst bezweifelt jedoch, dass
sich fŸr die PortrŠts "Adele Bloch-Bauer I und II" šsterreichische KŠufer
finden werden. "Wenn sich niemand bis jetzt gemeldet hat, sehe ich nicht,
dass sich noch jemand findet", so Altmann. "Aber vielleicht geschieht noch
ein Wunder." Die Erben seien prinzipiell bereit, die Bilder nach …sterreich
zu verkaufen, wenn diese dort weiter in Museen zu sehen sind.
Anwalt bekommt 40 Prozent
Einen grš§eren Anteil am Verkaufserlšs der fŸnf Klimt-Bilder als jeder
einzelne der Bloch-Bauer-Erben wird Anwalt E. Randol Schoenberg bekommen.
"Randy bekommt 40 Prozent. Er kriegt am meisten von uns allen", bestŠtigte
Maria Altmann im GesprŠch mit der APA dahingehende Meldungen. Jedoch wŠre
"ohne den Randy das Ganze nie geschafft worden", bekrŠftigte Altmann. "Der
Randy ist ein Genie als Anwalt. Und au§erdem ist er besessen von dem, was er
macht. Und daher gelingt es ihm alles." Schoenberg kann also mit fast 100
Mio. Euro rechnen.
(apa/red)